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Datum

24.08.2003

Etappe

Cubuk(TR) - Cankiri(TR)  

Activities

Distanz

90 km

Fotos

10

Um 07:15 wecke ich den Portier, damit er mein Fahrrad aus dem Aufenthaltsraum freigibt. Dann gehe ich den ersten richtigen Fahrtag an. Ich bin noch nicht aus der Stadt, da beginnt es schon ordentlich zu steigen. Die Steigung wachst sich zu einem 10er aus, die Fahrt wird durch starken Gegenwind und Trümmerasphalt erschwert. Letzterer bleibt mir fast den ganzen Tag erhalten, für die Teerung wird grober Schotter mit bis zu 3 cm Durchmesser verwendet, was natürlich für heftigen Widerstand sorgt.

Nach wenigen Kilometern habe ich den ersten Pass mit 1240 Höhenmetern erreicht, nach einem Bergabstück geht es die nächsten 40 Kilometer ohne gröbere Steigungen dahin. Die Landschaft ist typisch anatolisch: Karg, in braun gehalten, Buschwerk, Hügel und Berge, aber nicht ohne Reiz. Durch die auf der Karte eingezeichneten Orte komme ich nicht, sie liegen abseits der Strasse und somit gibt es auch keine ´Wasserstellen´. Es ist zwar wenig Verkehr, trotzdem werde ich andauernd angehupt (aber das ist in der Türkei ja wirklich nichts Neues), oftmals auch von den heute massig auftretenden Hochzeitsgesellschaften.

Ab Sabanözu geht es 20 Kilometer fast durchgehend mit 8-10% bergauf, es ist mittlerweile verdammt heiss geworden und der Anstieg will irgendwie nicht enden. Dann endlich die lang ersehnte Abfahrt nach Eldivan, ich bin schon versucht aus den Quellen am Strassenrand zu trinken, kann es mir aber gerade noch verkneifen. Unten muss ich zur Flüssigkeitsbeschaffung in den Ort hinein.

Anschliessend geht es noch ca. 15 Kilometer gemässigt auf und ab nach Cankiri. Im Zentrum finde ich das SIM Hotel, für 20,-- Euro bekomme ich ein passables Zimmer. In der Stadt findet heute ein Fussballspiel statt, die Hauptstrasse im Zentrum ist daher teilweise gesperrt, da Fans mit einer 50 Meter langen Flagge aufmarschieren. Nach Dusche und kurzem Schlaf gibt´s Futter in einem Restaurant, die Jungs sind sehr bemüht um mich und servieren mir ein tolles Essen. Was mir nicht gefällt ist, dass ich schon am zweiten Tag mit Dünnschiss kämpfen muss.

Im Hotel gibt es dann doch wieder Pannen, die Klospülung will nicht und der Duschvorhang hält meine ruckartige Bewegung nicht aus, bricht mir samt der Aufhängung herunter. Schön langsam gefällt es mir aber wieder in der Türkei, es ist mir schon ziemlich egal ob mich die Leute anstarren. Obwohl ich das schon fast 20 Jahre kenne, brauche ich doch immer eine Gewöhnungszeit.

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