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Datum

21.12.2006

Etappe

Pan de Azucar(RCH) - Balnearo Obispito(RCH)  

Activities

Distanz

80 km

Fotos

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Ich habe nicht geschlafen, in der Früh ist es aber nicht warm und es hat auch Nebel. Mit dem Tageslicht zieht wieder der Wind auf. Die ersten 25km geht es auf Schotterpiste entlang der Küste durch den Nationalpark, ich treffe vielleicht auf 3 Autos. Man könnte hier pausenlos fotografieren, so faszinierend ist die Gegend.

Bevor ich nach Chanaral komme, treffe ich auf einer langen Geraden einen Artgenossen - er ist sogar noch wie ich Österreicher und Steirer! Karl aus Deutschlandsberg ist der erste Radler, den ich auf dieser Tour treffe. Er ist 4 Monate in Südamerika unterwegs und ist den Paso del Agua Negra von der anderen Seite gefahren, wie ich es vorhabe zu tun. Er sagt mir, dass die Schotterpiste bis ganz hinauf mit dem Rad nicht fahrbar ist und er das letzte Stück mit einem Deutschen Auto mitgefahren ist. Sind ja keine guten Nachrichten, aber ich werde ja sehen. Wir tratschen noch eine Weile, tauschen die Mail-Adressen aus, dann fahr ich in den Ort hinauf und stärke mich erstmals bei der Tankstelle.

Dann muss ich wieder auf die Ruta 5, ich hasse sie jetzt schon. Mit der Mittagssonne zieht wieder ein derartiger Wind auf, dass die Fahnen auf den Gedenkstätten am Strassenrand in der Waagrechten gebeutelt werden. Es ist wirklich nur mehr ein Kampf gegen den Wind, die LKW und die Steigungen. Zusätzlich demotivierend ist es, dass man manchmal 15 Kilometer weit bis zum nächsten Küstenvorsprung sehen kann, und man weiss, dass man sich jetzt dorthin quälen muss.

Ich habe die Schnauze voll von diesem Konglomerat aus Störfaktoren und beschliesse, dass ich morgen noch bis Caldera radeln und von dort den Bus nach La Serena nehmen werde. Hinzu kommt, dass ich südlich von Caldera an der Küste fahren wollte, dort aber nur schlechte Schotterpiste ist (weiss ich aus Reiseberichten, auch Karl bestätigt mir da) und das einfach zu viel Zeit kosten würde. Auch will ich mit meinen Kräften haushalten, da noch hohe Pässe warten

Am Abend lasse ich mich kurz nach Balnearo Obispito unweit der Bundesstrasse nieder und schlage dort mein Nachtlager hinter einem Felsen auf. Durch den Wind wird es bei Sonnenuntergang massiv kalt, das bleibt auch die ganze Nacht so.

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