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Datum

27.12.2006

Etappe

KM 195(RCH) - KM 222(RCH)  

Activities

Distanz

27 km

Fotos

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Als ich in der Früh aus meinem Zelt krieche, ist es saukalt. Der Hang liegt noch im Schatten und die Finger frieren mir fast ein. Die Schotterpiste wird jetzt noch schlechter, sie ist mehr sandig als waschbrettartig + man muss sich immer eine neue Spur suchen. Wieder lauft mir ein Guanaco über den Weg, lässt sich lang beobachten - als ich zu nahe komme, stürzt es sich mit affenartiger Geschwindigkeit den Hang hinunter.

Bei km 210 mache ich eine Pause, Wasser tanken ist wieder angesagt. Zusätzlich gönne ich mir einen von meinen übrig gebliebenen Power-Riegeln und stelle mir die Frage, ob ich das ganze wirklich schaffen kann. Es geht mir nicht wirklich gut, ich denke nur mehr von einem Meter zum nächsten. Hier beginnt jetzt eigentlich erst der wirkliche Pass, ich kann die Serpentinen sehen.

Die Serpentinen-Strasse ist besser, als ich es befürchtet habe. Sie ist zwar total sandig, aber nicht extrem steil + ich schraube mich langsam hinauf. Es gibt auch noch eine Spur, die nur den Downhillern gestattet und noch viel steiler ist - die würde man aber hinauf auch mit dem Auto nicht schaffen - ca. 15% auf voller Sandfahrbahn. Ich muss oft stehen bleiben, weil es so antrengend ist.

Die ganze Sache geht äusserst zäh dahin, ich bin unheimlich langsam. Es gibt einfach kein Weiterkommen bei dem tiefen Schotter. Inwieweit die Höhenluft daran schuld ist, weiss ich nicht. Auf jeden Fall bin ich ziemlich kurzatmig und der Schwindel setzt oft ein - ausserdem ernähre ich mich seit 2,5 Tagen ausschliesslich von Fischkonserven - das macht den Körper auch nicht wirklich fit. Die Berge ringsum sind schon vergletschert, bis auf meine Höhe gibt es Büssereis.

Obwohl ich heute den ganzen Tag gefahren bin, habe ich gerade mal 27 Kilometer geschafft. Ich bin kaputt, baue gerade noch das Zelt auf 4500hm im Wind auf . Ich ziehe mich warm an, die Nacht wird sicher kalt.

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