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Datum

05.01.2007

Etappe

Portillo(RCH) - La Calera(RCH)  

Activities

Distanz

135 km

Fotos

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In der Früh ist es noch kalt, aber ich bin auch auf 3.000hm. Vor meiner Hütte glänzt der See im Morgenlicht. Zum Frühstück habe ich mich mit meinen brasilianischen Freunden verabredet, wir speisen gemeinsam und tauschen dann Adressen aus. Anschliessend zahle ich mein Zimmer: $68,--, die spinnen wohl! Aber was soll´s, ich bin in einer Tourist-Area und habe mir vorher schon viel Geld durch Open-Air-Übernachtungen erspart.

Nach dem Start geht es zunächst über 30 Serpentinen runter. Das Anden-Panorama ist super und die bergauffahrenden Trucks sehen aus wie Spielzeug-LKW. Ich überhole Trucks und geniesse den Downhill. Nach den Serpentinen führt die Strasse dem Tal entlang, es wird grüner + ich werfe einen letzten Blick auf die Anden.

Die ersten 30 Kilometer sind schnell gemacht, in Rio Blanco mache ich Stopp zum Wasserkauf. Dann wird es flacher und Freund Wind meldet sich wieder. Es hat hier leider viel Beton-Platten-Piste und auch die LKW nerven schon wieder. Trotzdem sind die chilenischen Strassen auf jeden Fall besser als die argentinischen. Ich komme nach Rio Colorado, auch heute ist es strahlend blau.

Bei ordentlichem Wind geht es hinaus nach Los Andes, der ersten grösseren Stadt nach dem Gebirge, wo ich mir Zeit für einen Essenskauf nehme. An der Hauptstrasse stehen hier Pferdefuhrwerke, die man mieten kann, sie dienen immer noch als Transportmittel. Danach geht es 10 Kilometer durch bewohntes Gebiet - der Wind kann nicht so durchziehen, esgeht leicht bergab und ich habe wirklich einen guten Speed. Danach wird die Gegend eher landwirtschaftlich, aber es ist auxch nicht schlecht zu fahren

Ich fahre durch San Felipe, ab hier fährt man auf offener Fläche und der Wind ist wirklich absolut Scheisse. Es gibt hier aber über 10 Kilometer sogar einen Radweg, was das Fahren ein wenig erleichtert. 30 Kilometer nach San Felipe bin ich dann in Llay-Llay - eigentlich war das das Ziel für heute, aber der Ort ist ein extremes Kaff - also Bye, Bye, Llay-Llay. Danach führt nur mehr die Autobahn in den Süden. Obwohl hier für Fahrräder absolutes Fahverbot gilt, hilft mir der Posten noch beim Überwinden des Schrankens.

Der Wind wird jetzt ganz extrem, Richtung Santiago wäre es jetzt easy. Das Lustige dabei ist aber, dass mir die Obstverkäuferin am Strassenrand noch sagt, dass es nur ein ´Vento poco´ ist - da bin ich ja froh, dass ich den grossen nicht kenne. Ich bin also wieder auf der Autobahn. Nach 5 Kilometern gibt es eine richtige Challenge, nämlich mehrere 100m Autobahntunnel. Der Fussgängerstreifen ist ca. 70cm breit, hier hat nicht einmal das Bike richtig Platz. Ich schaue immer, ob ein Fahrzeug kommt, wenn nicht, dann laufe ich 10-Meter-weise auf der FAhrbahn. Wenn ein Truck vorbeikommt, muss ich mich an dem Rohr festhalten, dass glücklicherweise durch den Tunnel führ, damit ich nicht eingesogen werde.

Nach dem Tunnel gibt es nur mehr eines: zähesten Kampf gegen den Wind mit Aussicht auf ein Bett. Schliesslich ist es dann geschafft, ich bin in La Calera. Nach einigem Suchen finde ich ein Hotel, das Hotel Oasis - die Bude ist wirklich übel, es stinkt so, als ob man eine Leiche unter dem Bett hätte (wird mir später von German in Valparaiso bestätigt, der das Hotel auch kennt).

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