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Datum

12.09.2005

Etappe

Tetouan(MA) - Chefchaouen(MA)  

Activities

Distanz

40 km

Fotos

9

Ohne dass ich es in der Früh weiss, wird heute der letzte Fahrtag auf dieser Tour und somit nach 1300 km Schluss sein. Ich starte schon um 6 Uhr (8 Uhr nach spanischer Zeit), das ich einiges für heute vorhabe. In Tetouan fahre ich noch zu einer Tankstelle, um Luft zu tanken.

Gleich nach dem Ende der Stadt beginnt die Steigung, zuerst noch recht easy, dann wird es immer steiler. Das Panorama ist super, rundherum die breiten Rücken des Rif Gebirges. Das Fahren ist aber genauso anstrengend, es geht 35 km nur bergauf. Verkehr hat es nicht besonders viel, obwohl schon einige LKW unterwegs sind. Die marokkanischen Hunde sind zwar alle nicht angekettet, reagieren aber auf mich erstaunlich gelassen und cool. Nach 3,5 Stunden und 35 Kilometern komme ich nach Souk-el-Arba, ein völlig verdrecktes Nest.

Etwas danach mache ich am Strassenrand eine Pause zum SMS schreiben. Anscheinend ein verhängnisvoller Fehler. Einige Kilometer danach fängt der Hinterreifen zu schwimmen an, ich habe einen Platten. Das ist natürlich ein kompletter Mist, ich weiss, dass der Gewindestück des Schlauchs meiner Pumpe defekt ist, gestern bekam ich gerade noch so viel in den Schlauch, dass ich heute noch zur Tankstelle fahren konnte. Trotzdem führe ich einen Wechsel durch - im Endeffekt bekomme ich aber nicht genug Luft hinein, um weiterfahren zu können, genauso wie ich sie hineinpumpe, kommt sie wieder heraus. Ich beginne daher zu schieben und halte Ausschau nach einer Mitfahrgelegenheit (Taxi, LKW oder ähnliches).

Nicht weit davon entfernt ist eine Gruppe von Strassenbauarbeitern am Werk. Ihr Chef fährt nach Chefchaouen, um dort Brot zu kaufen und nimmt mich mit seinem Pickup mit, wofür ich ihm 10,-- Euro gebe. Er bringt mich zur Tankstelle, wo ich den Hinterreifen aufpumpe. Aber keine Minuten später pfeift es wieder, ich habe Mantel und Schlauch beim Schieben zu sehr beschädigt.

Damit erkläre ich die Tour offiziell für beendet, aber wahrscheinlich wäre sowieso nach dem nächsten Tag Schluss gewesen, da die Zeit schon knapp ist. Ich suche mir also ein Zimmer (Euro 6,--), mein Vermieter mir, dass ich mit dem Bus von Chefchaouen nach Nador komme und auch das Mitnehmen des Bikes kein Problem sei. Ich mache mich also auf zum Busbahnhof und bekomme tatsächlich das Ticket, Start am nächsten Tag um 5.30h. Anschliessend schaue ich mir die Stadt inklusive Soukh an, wo ich noch etwas einkaufe.

Am späten Nachmittag tausche ich nochmals den Schlauch und lasse den Reifen beim Pneu-Service aufpumpen, da ich morgen mit dem Rad von Nador nach Melilla möchte. Aber auch der ist beschädigt, nach einigen Stunden ist die Luft wieder draussen. Ja, wenn der Reifenteufel einmal zuschlägt, dann meist bösartig (ich erinnere mich an meine 8 oder 9 Reifenpannen von Ankara nach Tbilisi).

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