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Datum

13.09.2005

Etappe

Chefchaouen(MA) - Melilla(MA)  

Activities

Fotos

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Um 5.30h stehe ich auf, da eine Stunde später der Bus abfährt. Zu meinem Reifen-Dilemma ist nur noch zu sagen, dass auch der vordere Schlauch hinüber ist - statt einem halt zwei Plattfüsse in Afrika, ist auch schon wurscht. Um 6 Uhr bin ich dann beim Bus-Terminal, der Bus kommt aber kurz vor der Abfahrt, ich hoffe, dass es wirklich keine Probleme wegen des Bikes gibt.

Die gibt es dann auch nicht, ich montiere den Vorderreifen herunter, stelle den Lenker gerade und ab geht es in den C.T.M.-Bus. Ich zahle für 5 Colli, aber der Preis ist echt lächerlich. Die Route ist wieder ein Wahnsinn, sowohl was die Topographie als auch das Panorama betrifft: die breiten, bewaldeten Rücken des Rif-Gebirges liegen herrlich vor mir aus, es hat ewig lange Steigungen. Mein Plan, am 1. ersten Tag bis Bab-Berret zu fahren, ist wohl doch etwas kühn gewesen, so schwierig ist das Gelände.

Die Fahrt ist auch wieder ein Wahnsinn, echt höllisch. Es gibt laufend Stopps, wo mehr Leute in den Bus wollen, als ausgestiegen sind - das führt natürlich zu lautstarken Diskussionen. Ich bin sowohl froh als auch unglücklich, dass ich nicht mit dem Fahrrad gefahren bin. Eine Zeit lang sitzt ein 6-jähriger Knabe neben mir, er und sein jüngerer Bruder kotzen aufgrund der kurvenreichen Strasse mehrmals in die Plastiktüte.

Nach Al Hoceima wird es dürrer und noch steiler, dann geht es runter nach Nador. Nach 10 Stunden bin ich endlich da. Mit dem Taxi fahre ich weiter bis zum Grenzübergang Bin-Enzar/Melilla. Von einem Marokkaner lasse ich mir die Grenzpapiere schreiben und gebe ihm dafür 2 Euro. Dabei lerne ich Mun kennen, mit dem ich die Überfahrt verbringe und in Malaga einen Tag im selben Hotel wohne. Beim der Ausreise aus Marokko gibt es kein Problem.

Dafür glauben die Spanier, eine verdächtige Person erwischt zu haben. 15 Minuten interviewen sie mich zu dritt, und das auf Französisch. Warum ich ein Iran-Visum in meinem Pass habe etc.. Irgendwann geben sie es dann auf und lassen mich ohne Gepäckskontrolle mit Haschisch und Bomben einreisen. Von dem Flüchtlingsdrama, das zur Zeit hier herrscht, bekomme ich nichts mit.

Von der Grenze bis zum Fährhafen sind es noch 4 Kilometer, ich muss wieder das Taxi nehmen. Anschliessend muss ich mich 30 Minuten für ein Ticket anstellen, es kostet so um die 30,-- Euro. Hier treffe ich wieder Mun, der in Strasbourg EDV studiert. Wir gehen gemeinsam an Bord, das Schiff fährt pünktlich ab.

An der Bar trinke ich noch einige Cervezas. Ich unterhalte mich mit einem besoffenen Nordspanier in seiner Sprache, er zahlt mir ein Bier und schenkt mir seine Zigaretten. Weiters ist noch ein Deutscher dort, der eigentlich halb Spanier und halb Marokkaner ist. Wie üblich geht es an Bord ziemlich lustig zu. Meine Bilanz für Marokko fällt diesmal ziemlich gut aus: it was really o.k. this time, die meisten Leute sind wirklich in Ordnung, bis auf jene, die ein übles Business mit Touristen machen wollen

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