3

27.05.2016

Makarska(HR) - Medjugorje(BiH) - Mostar(BiH) - Podgora(HR) - Makarska  

23 km

42

Nach dem Frühstück geht es mit dem Auto durchs Hinterland auf der Landstrasse Richtung Bosnien. Nach etwa 1 Stunde sind wir an der Grenze, allerdings gibt es bei der EInreise noch ein Problem: ich habe keine grüne Versicherungskarte und muss daher die billigste Versicherung (für mindestens 1 Woche) abschliessen, was € 15,-- kostet. Na ja, gibt Schlimmeres. Die heilige Stätte Medjugorje, die wir zuerst besichtigen wollen, liegt noch ca. weitere 20 Kilometer entfernt. Dort angekommen, müssen wir erst die heiligste aller heiligen Stätten finden - das ist der Ort auf einem Hügel, wo Kinder 1981 erstmals eine Marienerscheinung hatten. Bis heute dauern diese Erscheinungen angeblich an. Im Vatikan ist man sich noch unsicher, ob man das unterschreiben soll ...

Wie auch immer, eine Geschäftmacherei ist es auf jeden Fall. Überall kann man Marienstatuen und alle möglichen sonstigen christlichen Souvernirs kaufen, die Hotels heissen alle 'St. Irgendwas'. Ich erklimme dann den heiligen Hügel zusammen mit vielen anderen, vor allem älteren, Leuten. Für jemanden, der sich beim Gehen schwer tut, ist der Weg gar nicht so ungefährlich.

Bald danach verlassen wir den Ort wieder. In deisem Teil von Bosnien, der mehrheitlich von Kroaten bewohnt wird, fühlen wir uns viel wohler als im Gebiet um Bihac, wo wir vor mehreren Jahren kurz waren und wo es doch eine sehr eigenartige Stimmung hatte. Ich steige jetzt aufs Rad um, fahre die 23km bis an den Stadtrand von Mostar, wo wir uns dann wieder teffen. Die Strasse ist leider ohne Seitenstreifen und zeitweise kommt man mir schon etwas nahe. Direkt in der Stari Grad (Altstadt) bekommen wir einen Parkplatz und gegen 13h kann die Stadtbesichtigung bei mittlerweile ziemlicher Hitze losgehen.

Und Mostar ist der Hammer! Zuallererst beeindruckt die verwinkelte Altstadt an den Ufern der smaragdgrünen Neretva mit dem namensgebenden Zentrum der Stadt, der Stari Most (deutsch Alte Brücke). Die Brücke wurde im Bosnienkrieg zerstört und danach wiederaufgebaut. Die Brücke überspannt die Neretva und verbindet den mehr bosniakisch geprägten Ostteil mit dem stärker kroatisch geprägten Westteil der Stadt. Die Brücke gilt seit Jahrhunderten als die symbolische Brücke zwischen Ost und West, nicht nur zwischen der Welt des Christentums und der islamischen Welt, sondern auch zwischen den katholischen Kroaten und orthodoxen Serben.Wir sind sofort begeistert von der Altstadt, wirklich ein Juwel. Auch die berühmten Brückenspringer, die sich von der Brücke ca. 25m in die Tiefe lassen, sind zeitweise am Werk (den Brauch soll es schon seit der Erbauung der Brücke im 16. Jh. geben).

Cirka 3 Stunden bleiben wir in der Altstadt, besichtigen, was in der kurzen Zeit halt geht und ein Mittagessen über dem Flussufer gibt es auch. Dann fahren wir durch das Flusstal wieder an die Küste und beim Rückweg nach Makarska machen wir noch einen Stopp in Podgora - Abendessen bei Sonnenuntergang. Das reicht dann für heute - ein interessanter und anstrengender Tag geht zu Ende.