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Datum

17.09.2012

Etappe

Zhabagly(KZ) - Taraz(KZ)  

Activities

Distanz

107 km

Fotos

17

Um 6:30h bin ich schon beim Früstück, steht schon alles bereit. Erschreckend, dass der Wind schon wieder so extrem pfeift. Als ich das Hotel verlasse, verabschiedet sich Yevgeni noch von mir. Er hat mir gestern noch weitergeholfen, indem er auf Google Maps einige Adressen bzw. Routen für mich herausgesucht hat. Kurz nach 7h bin ich dann auch schon am Bike.

Der Wind ist wieder die absolute Hölle. Zuerst fahre ich 10km zur Hauptstrasse hinaus, da kommt er von der Seite. Ab Ak Biik fahre ich östlich weiter und bekomme ihn frontal zu spüren. Echte Katastrophe. Über einen ersten Anstieg geht es nach Shakpak Baba, max. 10 km/h sind möglich. Den Buff habe ich über die Ohren gezogen, das Gillet angezogen, denn warm ist es bei Gott auch nicht. Wirklich jeder Meter will erkämpft werden. Die Strasse ist, so nebenbei bemerkt, auch wieder beschissen wie gehabt.

Und dann bei km 25 das grosse Wunder: der Wind nimmt um ca. 50% ab (die Strasse hat sich schon ziemlich weit vom Gebirge entfernt) und aus der Prügelpiste werden 2 zweispurige Bahnen, wobei die eine noch nicht eröffnet ist und mir fast alleine zur Verfügung steht. Es gibt noch Bauarbeiten, die in einigen Monaten abgeschlossen sein dürften, aber für mich ist es so schon perfekt. Es ist wirklich absolut stressfrei und geil zu fahren, keine Welle trübt die jungfräuliche Fahrbahn. Ganze 60km geht das so dahin, meist leicht bergauf, ab km 70 eine mehrere Kilometerlange Abfahrt und bei km 85, kurz vor Aysha Bibi, ist Schluss mit der Gaude. Ordentlich heiss ist es inzwischen auch wieder, keine Spur mehr von der Kälte aus dem Gebirge.

10km noch von der üblen Sorte, dann eine ewig lange Einfahrt nach Taraz, bis ich im Zentrum bin. Für die Zimmersuche nehme ich mir nicht viel Zeit, muss ich doch zur Migration Police, sonst gibt es morgen Ärger auf der Grenze bzw. ich komm ganz einfach nicht drüber. Das Zimmer kostet €55 und ist damit Spitzenreiter, sehr überteuert, aber ich habe keine Zeit. Ab ins Taxi + zur Migration Police. Das erste Office, das ich in der Lenin-Strasse ansteuere, meint ‚njet’. Ich muss zur Pushkin-Strasse. OK, mach ich. Dort bin ich dann tatsächlich richtig. Ich gebe den Pass ab und dann heisst es warten, weil der richtige Officer nicht da ist. Ich gehe inzwischen einmal weg und als ich zurückkomme, hängt das wichtige Dokument abgestempelt in meinem Pass. Zurück ins Hotel, duschen und dann in ein Restaurant in derselben Strasse zum Essen. Ich bin ganz schön tilt vom heutigen Tag. Nicht nur das Fahren war anstrengend, sondern die Aktion danach auch. Und morgen wird es nicht leichter werden mit dem Grezübertritt nach Kirgistan und der Anfahrt nach Talas.

4 / 11