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Datum

28.03.2019

Etappe

Duri(RI) - Pekanbaru  

Activities

Distanz

126 km

Fotos

32

Sollte kein einfacher Fahrtag werden heute - dazu tragen die enge Strasse AH25 mit den vielen LKW bei und das Yoyo, welches bis 10 Kilometer vor Ende andauert. 120 Kilometer gefahren, cirka 1.500 Höhenmeter gemacht und am Ende auf 20 Höhenmetern gelandet - da kann man sich vorstellen, wie das Streckenprofil aussieht!

Um 8h starte ich und das Wetter ist super: es ist nicht schön! Es bleibt auch in weiterer Folge bedeckt, die Luftfeuchtigkeit ist aber trotzdem da. Gleich von Beginn weg das gleiche Spiel wie den ganzen restlichen Tag: enge Strasse, andauernd donnern die LKW bei mir vorbei, oft müssen sie auch abbremsen, wenn Gegenverkehr kommt. Eher selten gibt es einen asphaltierten Seitenstreifen, wenn er brauchbar ist, verwende ich diesen. Ich muss seeehr, sehr weit zurückdenken, um mich an eine Strecke zu erinnern, wo es den ganzen Tag auf enger Strasse und so massivem LKW-Verkehr dahinging - in der Türkei hatte ich sicherlich solche Sections. Die AH25 ist halt einfach die Hauptverkehrsader auf Sumatra und alles, was Richtung Süden oder Java fährt, verwendet sie.

Die Steigungen sind auch beachtlich, meist nicht besonders lang, aber ich muss sehr oft auf den kleinsten Gang schalten, so steil ist es. Begrüsst werde ich auf und neben der Strasse wieder andauernd, hier sind es aber weniger (schon auch) die Kinder, die mir ein ''Hello Mister'' oder ''How are you?' zurufen, sondern Erwachsene. Oft kreuzt die Ölpipeline, die sich wie eine schwarze Schlange übers Gelände zieht, die Strasse.

Nach 55 Kilometern erreiche ich Kandis, erste Stadt - nichts Besonderes, 2 Hotels gibt es, aber das Kaff ist schlimmer als Duri. Weiter geht's, an der Charakteristik der Strecke ändert sich nichts, es bleibt gleich beschissen. Auf dem Weg nach Minas kommt man einer grossen Erdöl Sammelstation vorbei. Minas selbst ist wieder entbehrlich, bedeutet auf portugiesisch einfach nur 'Minen', von denen es in der Gegend auch viele gibt. Der ganze Tag ist wieder nur mit etlichen Trinkpausen zu überstehen, wobei es schwierig ist, ausserhalb der grossen Orte gekühlte Getränke zu besorgen.

Nach Minas geht es noch 30 beschwerliche Kilometer über die Hügelwelt, bevor es langsam flach wird und man dann nach Pekanbaru einfährt. Die Stadt liegt am Siak River, der von der Strasse von Melaka aus schiffbar ist und es gibt einen Binnenhafen. 2007 wurde die Stadt zur saubersten Indonesiens gewählt, von diesem Prunk ist aber nix mehr übrig. Auch hier alles ziemlich versaut! Neben vielen Moscheen habe ich im Laufe des Tages übrigens auch cirka 10 Kichen gezählt - doch erstaunlich viel, finde ich.

Ich beziehe mein Zimmer im Hotel und es ist wieder alles ziemlich kompliziert. Weil ich frage, ob ich das Rad einfach mit aufs Zimmer nehmen kann und das anscheinend nicht so enfach geht, involvieren sich mit der Zeit immer mehr Angestellte ins Gespräch, niemand kann richtig Englisch und es wird alles ziemlich chaotisch. Schliesslich kommt das Rad in einen Raum neben der Rezeption und alle sind glücklich. Essen gehe ich dann zur 'Pizza Hut', 2 Lasagnes vom Rind. Dann zurück ins Hotel, in bin richtig müde von dem Tag heute, no more Action ...

Dass die Strecke zwischen Dumai und Pekanbaru nicht angenehm wird, habe ich gewusst. Nun habe ich sie überstanden und kann die AH25 verlassen - irgendwann auf meiner nächsten Tour nach Java werde ich ganz im Süden Sumatras kurz wieder auf sie treffen. Die weitere Route zur Küste wird sicherlich viel angenehmer und auch der Strassenzustand soll, wie mir ein US-Radler in Melaka erzählt hat, weit besser sein. Yippie!

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