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Datum

20.06.2022

Etappe

Kecskemet(H) - Subotica(SRB)  

Activities

Distanz

122 km

↑Meter

155 hm

Fotos

21

Karte / Track

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Kurz nach 7h bin ich schon wieder unterwegs. Ich bin schon neugierig auf die heutige Strasse, werde dann aber ordentlich enttäuscht: Die 54 ist eine richtige Transitstrasse mit Schwerverkehr und die Autos pfeifen einem um die Ohren. Noch dazu ist sie auf einer Länge von 15km kerzengerade. Das Ganze ist also nervig UND gefährlich. Pause in Jakabszallas bei der Mol-Tankstelle.

Nachdem ich gestern schon etwas in der Art befürchtet hatte, habe ich eine Ersatzroute geplant. Diese 'Abkürzung' ist um 12 Kilometer länger - einfach deswegen, weil sie durchs Hinterland verläuft und viele Haken schlägt, grundsätzlich aber auch durch kilometerlange Gerade gekennzeichnet ist. Abzweigung bei km 24 und ich bin den Verkehr los.

Eigentlich ist die Strecke super zu fahren, auch der Asphalt ist gut  kaum Verkehr - einzig der Wind trübt den Fahrspass. Die Investition in die zusätzlichen Kilometer zahlt sich auf alle Fälle mehr als aus.

Bei km 50, nach 25km Nebenstrasse, bin ich in bJaszszentlaszlo. Die Strasse ist dann stärker befahren und vor Kiskunmajsa gibt es einige Kilometer Radweg, der allerdings ziemlich übel ist. Es ist der größte Ort in diesem Gebiet und hier gibt es auch eine Therme. Beim Einkauf im Supermarkt lerne ich Eric, einen 'echten' Radreisenden aus Holland, kennen, der auf dem Weg nach Indien ist. Wieder ein Tratsch, dann gehe ich die über 20km nach Pusztamerges, die sich aufgrund der schlechten Strasse und des Windes ziemlich ziehen. Um 13h und nach 82km komme ich dort an.

Nochmals 25km bis nach Tompa an der serbischen Grenze. Mit jedem Kilometer wird es mühsamer, der Wind lässt einfach nicht nach, ansonsten wäre alles ok - na gut, beim Strassenzustand ist auch noch Luft nach oben. Bei km 110 erreiche ich die Grenze. Nachdem ich bei der Ausreise nochmals gefragt werde, ob ich wirklich nach Serbien will, komme ich zur serbischen Einreise. Das geht dann fast noch schneller, der Zöllner fragt mich ungläubig, ob ich von Österreich aus gestartet bin, lächelt dann und wünscht mir noch eine gute Reise.

Die restlichen 12km fahre ich hauptsächlich am Radweg, es sieht hier schon etwas unaufgeräumt aus und Erinnerungen an das alte Jugoslawien bzw. an die Balkan- Tour 2001 werden wach. Ich bin froh, als ich nach Subotica einfahre und diese zähflüssige Geschichte heute ein Ende hat.

Meine Unterkunft, das PGB-Hotel,  ist auf den 1. + 2. Blick seltsam, bin ich doch der einzige Westler hier und der Rest sind fast ausschließlich Nordafrikaner. Sieht fast aus wie eine Migrantenunterkunft, wissen tue ich es aber nicht und ich frage auch nicht. Die Stadt selbst hat eine kleine Altstadt und hier ist eine Menge los - der Hauptplatz ist rappelvoll und ebenso alle Bars. Es ist ganz anders als Ungarn, und ich muss sagen: Besser. Im Zentrum kommt dann auch Erinnerung an 2001 auf, ich kann mich noch erinnern, dass wir hier eingekauft haben. Morgen geht es weiter nach Novi Sad.

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