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Datum

22.06.2022

Etappe

Novi Sad(SRB) - Vukovar(HR)  

Activities

Distanz

87 km

↑Meter

309 hm

Fotos

36

Karte / Track

1

Heute ist der erste Tag, ab dem die Sonne nicht schon in der Früh gnadenlos herunterbrennt - und darüber bin ich nicht unglücklich. Frühstück gibt es im Hotel, dann fahre ich nochmals zum Hauptplatz, um einen letzten Blick darauf zu werfen, bevor ich mich auf den Donauradweg Eurovelo 6 werfe. Diesem folge ich dann auf dem ersten Teil der Etappe.

Der Radweg ist super zu fahren, der Asphalt unerwartet glatt und es ist herrlich, hier völlig verkehrsfrei zu fahren. Der erste Ort, den man passiert, ist Futog nach 15km. Ich habe zwar keinen Rückenwind, aber auch keinen starken von vorne und so spule ich die Kilometer langsam herunter. Manchmal ist man näher an der Donau, dann wieder weiter weg, einige Radler treffe ich auch und sogar Rennradler kommen mir unter - eine Seltenheit am Balkan.

Bei km 33 ist der Radweg zu Ende und ich muss 2 Kilometer Feldweg fahren, bevor ich dann auf die Bundesstrasse ausgespuckt werde und ihr einige Kilometer auf übler Strasse bis zur kroatischen Grenze nach Backa Palanka folge. Beim Grenzübertritt geht wieder alles schnell, die Donau bildet die Grenze und danach bin ich in Kroatien, genauer gesagt in Ilok. Im Ort gibt es eine grosse Klosteranlage, die auf einem Hügel liegt und dort muss ich auch über einen 10%igen hinauf und das bei mittlerweile wieder grossen Hitze.

Während in Serbien alles auf dem Donau-Damm zu fahren war, geht es jetzt auf der Strasse weiter. Die Strasse ist zwar gut ausgebaut und verkehrsarm, aber ordentlich kubiert. Man kommt insgesamt an 3 Ortschaften vorbei, die jeweils in einer Senke liegen und Donauzugang haben, ansonsten viel Landwirtschaft: Mais, Wein + Sonnenblumen. Vor jeder Ortschaft eine Abfahrt und danach wieder ein Anstieg. In Opatovac ist die Strasse dann gesperrt - Bauarbeiten. Nach erfolgloser Umwegsuche versuche ich es trotzdem und fahre weiter. Das Ergebnis ist teilweise Schotterpiste und eine kurze Schiebepassage, aber ich komme durch. In Sotin dann dringend nötige Pause in einer Kneipe bei kalten Mineralwasser, mjam!

Um 15:30h komme ich in Vukovar an, nachdem ich vorher noch eine Gedenkstätte aus dem Bakan-Krieg und im Ort den Wasserturm passiert habe. Bei einigen alten Häusern sehe ich noch Einschusslöcher aus dem Krieg, wie man das auch aus anderen Gegenden kennt. Vukovar hat im Krieg ja traurige Bekanntheit erlangt. In der Unterkunft 'Vila Vanda' bekomme ich zur Begrüssung etwas Obst, einen Salat und kaltes Zitronenwasser - sehr nett und das kommt auch gerade richtig!

Am Abend schaue ich ins Zentrum, die Stadt hat sich inzwischen schon ziemlich herausgemausert. Viele der Gebäude sind schön renoviert, bei anderen ist die Abrissbirne angsagt. Besonders zu erwähnen ist das 'Hotel Dunav', das wahrscheinlich schon seit vielen Jahren am Donauufer vor sich dahinrottet. Aber eine Grenzstadt hat es sowieso immer schwer und im ehemaligen Kriegsgebiet sowieso. Ich hätte mir trotzdem weniger erwartet und bin somit zurieden. Auch am Abend ist im Zentrum wirklich einiges los.

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