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Datum

06.05.2012

Etappe

Kotor(MNE) - Bar(MNE)  

Activities

Distanz

77 km

Fotos

31

In der Früh sind wir noch einigermassen müde - das Bett hat gekracht + die Nachbarn haben gelärmt, bis ich gegen die Wand gehämmert habe. Nachdem wir die Altstadt von Kotor bis jetzt nur bei Nacht gesehen haben, wollen wir das bei Tageslicht nachholen. Während Karin sich in der Altstadt herumtreibt, zieht es mich auf den Berg zur Befestigung hinauf. Es dauert ordentlich lange, bis man oben ist, so weit hinauf oben geht die ganze Anlage - so etwas habe ich überhaupt noch nie gesehen! Das Fort selbst ganz oben am Berg, von wo man einen super Ausblick auf die Bucht hat, ist gar nicht so gross, aber die ganze Anlage ist gewaltig. Nicht umsonst ist Kotor Weltkulturerbe.

Im Ort frühstücken wir noch, dann schwinge ich mich gegen 10h aufs Rad, wir wollen uns am Nachmittag weiter im Süden treffen. Noch im Ort beginnt die Steigung, die mir lange erhalten bleiben sollte - meist weist sie 6-7% auf. In unzähligen Serpentinen geht es den Berg rauf, meist hat man die Bucht von Kotor im Blick, das Kreuzfahrtsschiff wird immer kleiner. Nach knapp 25km habe ich den 1. Peak erreicht und die Bucht verschwindet für immer und es geht ins Hinterland, dafür gibt es eine kleine Pause.

Es folgt eine kurze Abfahrt nach Njegusi, wo es landwirtschaftliche Direktvermarktung gibt, dann steigt es schon wieder auf den nächsten 5km. Dann gibt es auf schmaler Strasse eine Abfahrt nach Cetinje, die ich mit Vollgas bewältige. Die Stadt selbst, ehemals Regierungssitz, ist für nix, ich bin gleich wieder dahin. Danach muss ich auf die Bundesstrasse, doppelspurig, stark befahren + und der Wind kommt heute erstmalig von vorne. 10km geht es bergauf, keine schöne Aufgabe.

Dann ist der Pass erreicht, es gibt 15km supergeile Abfahrt nach Budva, auch Paraglider nutzen den Wind am Kamm. Die Stadt selbst ist eine Enttäuschung, total verbaut mit Touristenburgen - das sieht man schon während der Abfahrt von oben und Karin hat das auch schon am Telefon berichtet. Knapp südlich der Stadt treffe ich Karin und wir fahren mit dem Auto weiter nach Sveti Stefan. Die Insel hat ein besonders tragisches Schicksal: sie wurde von einem fernöstlichen Konsortium samt und sonders für die nächsten 30 Jahre als Hotelinsel gepachtet, kein Zutritt für jene, die sich nicht an dieser extra-teuren Location einmieten.

Wir fahren weiter entlang der Küste nach Süden, nächster Stopp in Petrovac na Moru. Wir bleiben nur kurz + fahren noch weiter nach Bar. Die Stadt hat überhaupt nix an sich, ist dreckig, trotzdem suchen wir eine Unterkunft, da es langsam dunkel wird. Im hellblauen 'Hotel Adria', wo sich auch viele Russen aufhalten, steigen wir ab. Im Zimmer haben wir als Untermieter Ameisen, ansonsten ist es halbwegs sauber. Das Essen im Hotel geht so, wir freuen uns schon eher auf morgen.

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