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Datum

09.05.2012

Etappe

Shkodra(AL) - Kukes(AL)  

Activities

Distanz

45 km

Fotos

14

Das Frühstück in unserem Hotel ist ziemlich Scheisse, es gibt ein Spiegelei, Granulat-Tee und Marmelade. Wir hauen baldigst ab + suchen dann die Nordausfahrt aus der Stadt. Dabei kommen wir an einem Stadtviertel vorbei, das in einem wahrlich katastrophalen Zustand ist. Einen Kleinbusfahrer frage ich nach dem Weg Puke - Kukes. 4x erklärt er mir, dass ich nicht über Puke, sondern über Lezhe fahren muss. Ein weiteres Fragen ist sinnlos, ich entscheide mich für die Südroute und bald sind wir in Qyrsac. Bald nach dem Ort steige ich aufs Rad, Karin hat ihre Autopremiere in Albanien.

Die Strasse steigt zu Beginn ununterbrochen mit ca. 7%, schönes Panorama, alles grün und auch die Strasse ist nicht schlecht. Positiv ist auch, dass es ausserhalb der Siedlungen kaum Schutt- und Müllhalden gibt und der Verkehr äusserst mässig ist. Nach 10km folgt eine Abfahrt, die Strasse führt in einem Ort auf die andere Seite des Flusses um danach erneut zu steigen. In Kcire sehe ich an einem kleinen Haus ein Schild 'AUSTRIA-ALBANIA PARTNERSCHAFT Marianne Graf'. Ich bleibe stehen, um ein Foto zu schiessen. Ein Dorfbewohner fragt mich, woher ich komme und ich sage, eben aus Austria. 'Austria good' meint er weiters, und erzählt mir, dass die Betreiberin der Austria-Albania Partnership leider am gegenüberüberliegenden Friedhof liegt. Wie ich zu Hause herausfinde, geht es Marianne Graf von der Herz-Jesu-Pfarre in Graz aber gottseidank gut und es dürfte sich beim Verstorbenen um jemanden andern handeln.

Es gibt noch eine Abfahrt, dann wechsle ich wieder auf den Fahrersitz im Auto, wenig später sind wir in Puke, wo es auch ein Hotel gibt. Wir erledigen den notwendigen Einkauf, dann geht's weiter. Gleich nach dem Ort kommen wir an einer Stelle vorbei, wo die Hälfte der Strasse abgerochen ist. Die Strasse fällt jetzt auf einer längeren Sektion, wobei wir auch teilweise auf Schotter fahren müssen - der Asphalt hat sich aufgelöst. Glücklicherweise dauert das Teilstück nicht allzu lange, man braucht nämlich viel Zeit und für das Auto ist es auch nicht das Beste. wir passieren Fushe Arrezi - einen Grund auszusteigen, gibt es hier nicht, der grössere Ort ist total abgefuckt. Auch hier sehen wir wieder eine Station von Maria Graf.

Bis zum Anstieg auf den nächsten Pass, der sogar knapp 1.300 Meter hoch ist, geht es am Fluss entlang. Alles ist grün, wir treffen überhaupt niemanden mehr und allerorts gibt es Steinabbrüche, das Material liegt auf der Strasse. Noch einmal geht es runter und dann wieder auf 800hm rauf. Oben werfe ich mich nochmals aufs Bike und geniesse 10km herrliche Abfahrt. Das war es aber noch nicht mit den Steigungen, erneut steigt es auf 10 Kilometern, bevor wir zum Abschluss auf die Autobahn kommen. Alles in allem haben wir heute mehr als 60 Gedenksteine entlang der Strasse gesehen, was die rücksichtslose Fahrweise der Albaner unterstreicht. An allen möglichen und unmöglichen Stellen sind die Autos runtergepurzelt.

Dann sind wir in Kukes, die etwa 140 Kilometer von Shkodra mit insgesamt 5 Pässen haben sich ganz ordentlich in die Länge gezogen. Der erste Eindruck der Stadt ist etwas schockierend: im (vermeintlichen) Zentrum eine löchrige, verschlammte Strasse, alles dreckig. Wir finden etwas ausserhalb das Hotel Amerika, nach eigenen Angaben das beste in Nordalbanien, und können den Preis auf € 35,-- runterhandeln. Es hat zwar einen etwas gewöhnungsbedürftigen Balkan-Stil, ist aber eine Oase der Sauberkeit in der Stadt. Auch 2 Gratis-Bier aus der Mini-Bar gibt es.

Später finden wir noch das richtige Zentrum - wesentlich sauberer + gar nicht so schlecht. Wir essen in Hotelnähe Pizza, was ein Fehler ist. Die Leute im Hotel sind dann sehr hilfsbereit, als wir den elektronischen Schlüssel vergessen. Bald schliessen wir den heutigen Tag ab. Auch heute gibt es abendlichen Lärm: in einem Nachbarzimmer schließt die elektronische Tür nicht richtig, dutzende Male wird die schwere Tür im Zeitraum von 2 Stunden lautstark zugeworfen ...

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