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10.05.2012

Kukes(AL) - Struga(MK)  

30 km

35

Heute gibt es im Hotel kein Frühstück, aber der nette Chef des Hauses lädt uns auf einen Kaffee ein. Wir tanken noch im Ort (der Sprit kostet ca. 1,30), dann geht es Richtung Süden. Nach wenigen Kilometern beginnt die Prügelpiste, es hat tiefe Pfützen, denn der Asphalt hat sich hier aufgelöst. Ich habe mich zwar vorher im Albanien-Forum über den Strassenzustand erkundigt - trotzdem kommt Angst auf, dass es heute den ganzen Tag so weitergeht. Die Häuser und Dörfer sind ebenso verkommen wie die Strasse, aber das Panorama ist super und bald steigt es zum 1. Mal.

Nach mehr als 10km endet der Spuk + es beginnt eine nagelneue Strasse, die durch die albanischen Berge steil bergauf führt. Die erste Abfahrt geht hinunter in ein Seitental des Flusses Drine nach Bushtrica, hier wird gerade ein Kraftwerk am Talboden gebaut. Die nächste Steigung hält wieder mehrere Kilometer an, oben angekommen wechsle ich aufs Bike. Bis in den Bereich Radomire geht es runter, es folgen einige Kilometer starke Steigung, die aber toll zum Radfahren sind. Die anschliessende Sektion wechselt zwischen Anstieg und Gefälle, alles im gemässigten Bereich. Ab und zu komme ich durch ein kleines Dorf, die meisten sind eher ärmlich, aber viel sauberer als die Städte, der Acker wird hier noch mit dem Ochsen bearbeitet.

Kurz vor Peshkopi steige ich wieder ins Auto um. Es ist ein echter Balkanort, mittelgross und hektisch, dreckig und verkommen. Wir kaufen ein, die netten Besitzer unterstützen uns dabei sehr hilfreich. Die Stadt gefällt uns nicht wirklich, also beschliessen wir, nach Mazedonien weiterzufahren. Die Grenze ist schnell passiert, wenige Kilometer weiter sind wir schon in Debar und kurz danach am schönen, grünen Stausee. Cirka 50 Kilometer geht es entlang des Flusses und Stausees. Die Strassen sind wieder viel besser als in Albanien, freiliegender Müll und Schutt sind nicht in jenem Ausmass vorhanden wie jenseits der Grenze.

Dann sind wir in Struga am Ohrid-See, dem 2. grössten Binnensee am Balkan. Nach längerer Suche finden wir für Euro 15,-- ein sauberes Zimmer bei einer sehr bemühten Vermieterin. Danach schauen wir uns den See, den Kanal und die Innenstadt mit FuZo an. Es ist ganz anders als noch gestern in der albanischen Bergregion. Viele Ausländer sind hier, die es ja in Albanien praktisch überhaupt nicht gab - es kommt richtig Urlaubsstimmung auf. Wir werden auch Zeugen einer mazedonischen Hochzeit, die vor einem Hotel von hunderten Leuten lautstark mit Trommeln gefeiert wird.