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Datum

28.07.2009

Etappe

Kisvarda(H) - Ushgorod(UA)  

Activities

Distanz

80 km

Fotos

29

Um 6:45h verlasse ich meine Kajüte, suche den richtigen Weg aus der Stadt und fahre dann Richtung Norden. Die Strasse ist recht schmal, teils schlecht, dafür hat man keinen Verkehr. Bis zur Grenze kreuzt sie so cirka 10 mal die Bahnlinie. Zwischendurch fahre ich durch Fenyeslitke, einem jener endlosen ungarischen Orte. Nach ca. 30km bin ich in Zahony, mit den ketzten Forinth kaufe ich noch Wasser beim Penny-Markt. Ich hoffe, dass die Grenzformalitäten nicht zu heftig sind, Visum braucht man ja seit einiger Zeit keines mehr. Und oh Wunder: nach ca. 10 Minuten bin ich nach dem Ausfüllen eines Ein-/Ausreiseformulars durch und damit in der Ukraine.

1 Kilometer fahre ich noch auf der Autobahn, dann zweige ich nach Cop (Tschop) ab, ich möchte auf den Nebenstrassen fahren, das ist interessanter und stressfreier. Gleich ist wieder alles ganz anders als in Ungarn, ich wundere mich immer wieder, dass sich nach einer willkürlich gezogenen Linie alles verändert. Die Strassen werden auch gleich russisch, sie sind zum Teil wirklich sehr, sehr schlecht. In Cop selbst hat es noch Pflastersteine. 10km fahre ich auf einer mittelgrossen Strasse Richtung Osten, die Häuser ähneln sich vom Baustil alle, haben einen quadratischen Grundriss, im Garten wächst Wein. Jetzt muss ich die Strasse nach Norden suchen, Strassenschilder gibt es ja keine. Schliesslich finde ich sie auch, aber nur dadurch, dass ich aufgrund der gefahrenen Kilometer wusste, dass sie hier irgendwo sein müsste, ein LKW-Fahrer zeigt mir schliesslich, dass dieser eine grössere Feldweg mit irre schlechtem Belag die richtige Strasse ist.

Aber mir gefällt es richtig gut hier, ich liebe alle diesen ex-sowjetischen Staaten wie Georgien, Moldawien oder eben die Ukraine. Ich komme durch einige Bauerndörfer, der erste davon ist Tysjanka, dann kreuze ich den Fluss, wo das Vieh getränkt wird. Nach Velki Hejivici kommt eine kilometerlange Gerade auf jetzt etwas besserer Strasse, der letzte Ort auf dem Land ist Korytnjany, dann komme ich in die Vororte von Ushgorod, wo abgewrackte Fabriksgebäude stehen. Die Innenstadt degegen ist wirklich schmuck, die alten Gebäude wurden ja von den Habsburgern gebaut. Bei der Einfahrt in die Innenstadt treffe ich 3 tschechische Biker. Die Mädels hier sind ein Wahnsinn und fast alle voll gestylt, viele von ihnen sehen aus wie Barbie-Puppen. Gebaut wird auch viel. Ich muss jetzt einmal herausfinden, was das Geld wert ist: fast genau ein Zehntel vom Euro.

Nach einem Bier gehe ich auf Zimmersuche, nach mehr als einer Stunde finde ich in Zentrumsnähe ein Hostel für Euro 15,--. Das war ganz schöne Arbeit, dafür gibt es ein Nachmittagsschläfchen. Ich mache später nochmals einen Stadtrundgang, ausserhalb des Zentrums ist die Bausubstanz schon schwer mitgenommen. Am Nachmittag schau ich mir die Burg aus dem 9. Jahrhundert an, später gehe ich in ein Dachrestaurant neben dem Fluss essen, für 10,-- Euro bekomme ich super Schaschlick mit 2 Bier und Salat. Ich kann nur nochmals sagen, dass ich mich hier wirklich wohl fühle, schade, dass ich nur einen Nachmittag habe

5 / 11