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Datum

13.07.2003

Etappe

Graz(A) - Soboth  

Activities

Distanz

107 km

Fotos

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Ich bin heute relativ spät dran: da ich erst mein ganzes Zeugs packen muss, komme ich erst gegen 11 Uhr aus dem Haus. Zu Beginn fahre ich den steirischen R2 entlang, den Murradweg. Über Kalsdorf und Werndorf radle ich bis Lebring(ca. 30 km), nach Wasserkauf wechsle ich auf den Römerradweg (R6). Vorbei an den Baggerseen fahre ich bis kurz vor Leibnitz. Der Himmel wird immer dunkler und ich habe Bedenken, dass es zu regnen beginnt.

Neuerlicher Wechsel des Radweges, ab jetzt geht es über den Sulmradweg (R1). Der R1 ist leicht ansteigend, teils unasphaltiert und verläuft zumeist direkt entlang der Sulm. In Heimschuh muss ich den Bankomaten aufsuchen, damit ich mir Wasser und einen Snack leisten kann. Alles in allem ist der Sulmradweg ein ruhiger und angenehm zu befahrender Radweg, mehrmals läuft mir ein Auerhahn über den Weg. In Gleinstätten mache ich eine kurze Mittagspause, ich kaufe mir etwas zu essen und jausne am Badesee, dann bin ich wieder on the road.

Heute habe ich den ´Tag des Radweges´, einige Kilometer nach Gleinstätten zweige ich auf den R3, den Weissen Sulmradweg, ab, der mich über Pölfingbrunn nach Wies führt. Im Hintergrund kann ich jetzt schon die Hügel der Koralpe sehen, auf die ich heute noch hinauf muss. Nach Wies wartet die erste anständige Steigung des heutigen Tages auf mich, auf der anderen Seite geht es aber wieder ebenso steil hinunter nach Eibiswald. Bei der Tankstelle versorge ich mich wieder mit Wasser, der Tankwart sagt mir, dass es jetzt ca. 25 km permanent bergauf auf die Soboth geht.

Gleich nach Aibl beginnt es zu regnen, die Steigung hält sich zur Zeit noch in Grenzen und liegt so bei ca. 6%. Die dunkle Wolke über mir will nicht verschwinden, die nächsten 40 Minuten regnet es abwechselnd stärker und schwächer und ich muss mich öfters unterstellen, um nicht total nass zu werden. In St. Oswald habe ich ungefähr die halbe Strecke hinter mir, der Anstieg liegt ab jetzt bis auf eine kurze Abfahrt bei 8-10%. Die Soboth ist die beliebteste Steirische Motorradstrecke, das sieht man nicht nur an der Anzahl der Motorräder, sonder auch an der der Kreuze am Strassenrand.

Langsam melden sich auch meine Knie, ich muss wieder mit dem kleinsten Gang fahren. Nach 2 Stunden harter Arbeit erreiche ich den Ort Soboth. Eigentlich wollte ich noch die 4 Kilometer bis zum Stausee weiterfahren und dort im Freien übernachten. Aber die Wetterlage ist mir zu unsicher, also beschliesse ich hierzubleiben. Im Deutschen Grenzlandgasthof Mörth bekomme ich für 14,50 ein Zimmer mit Dusche am Gang (die Einrichtung stammt aus einer Zeit, als die Leute noch kleiner waren, mein Bett ist nur sehr wenig länger als ich). Der Ort besteht nur aus einigen Häuser, einer Kirche und 2 Gasthöfen, ist aber nett. Nach einer Dusche esse ich einen Schweinsbraten mit Eierschwammerl, der Wettergott meldet sich mit Sturmböen und Regen zurück.

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