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Datum

13.06.2003

Etappe

Keszthely(H) - Radkersburg(A)  

Activities

Distanz

120 km

Fotos

4

Zur Abwechslung gibt es hier mal ein anständiges Frühstück, die Vermieterin ist emigrierte Deutsche und lebt seit 20 Jahren in Ungarn. Danach erklärt sie mir noch, wie ich aus Keszthely Richtung Pacsa herausfinde. Ich fahre also gegen die Einbahnstrasse ins Ortszentrum und bin dann schon auf der Bundesstrasse 75, der ich bis an die slowenische Grenze folge.

Zuerst geht es in der Ebene bis nach Alsopahok, bald danach beginnen schon die Steigungen. Es geht eigentlich die ganze Zeit auf und ab über Zalaapati nach Bak, die Sonne brennt wieder gnadenlos runter. Nach Bak wird die Gangart noch etwas härter, die Steigungen nehmen weiter zu und es sind viele 8-%ige zu bewältigen. So geht es weiter bis nach Nova. Nach Nova noch einmal ein kräftiger Anstieg über ca. 3 km, dann wird die Fahrerei wieder etwas gemütlicher, nach 15 km komme ich nach Lenti. Lenti ist eine nette kleine Stadt, ob ihr Charme für eine Emigration ausreicht, ist allerdings fraglich. Hier fülle ich wieder die Tanks auf und kaufe etwas zum Essen. Dann fahre ich die 6 km weiter nach Redics, verbrauche meine letzten Forint für noch mehr Wasser und Zigaretten an der Tankstelle und radle dann die letzten 2 Kilometer an den Grenzübergang. Die kompletten 2 Kilometer fahre ich vorbei an einen LKW-Schlange, die meisten der LKW kommen aus Russland, der Ukraine, der Slowakei und Rumänien.

Für den Personenverkehr gibt es keine Wartezeit, der slowenische Zöllner sieht mich zwar furchtbar böse an, macht aber auch keine Probleme. Die weitere Strecke fahre ich nicht so wie im Vorjahr über Beltinci, sondern diesmal die direktere, schmälere und auch verkehrsärmere Route über Dobrovnik. Es geht immer flach dahin, die Landschaft unterscheidet sich kaum von Ungarn. In Moravske Toplice steht eine riesige Thermenanlage mit Golfplatz. Anschliessend komme ich nach Martjanci und in Murska Sobota treffe ich schliesslich wieder auf die Route vom Vorjahr. Das Schild nach Avstrija finde ich auch noch und ich radle noch die restlichen 10km über Gederovci an die Grenze. Wiedereintritt in die Austrosphäre in Sicheldorf. Jetzt habe ich noch 5 Kilometer bis zum Bahnhof von Radkersburg, wo ich die Bahn nach Graz nehme.

Eigentlich habe ich die Ungarnwoche gut überstanden, bis auf ein Taubheitsgefühl in den Handballen und ein allgemeines Absteigbedürfnis - wie jeden Abend nach 120 oder mehr Kilometer - fehlt mir nichts. Einzig am zweiten Tag hatte ich ziemliche Probleme gehabt, das führe ich aber eher auf den durch den Feiertag entstandenen Flüssigkeitsmangel zurück. Die Form für heuer dürfte passen, freue mich schon auf die nächste Tour.

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