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Datum

23.06.2011

Etappe

Este(I) - Lido di Venezia(I)  

Activities

Distanz

88 km

Fotos

18

Heute starte ich etwas später, das muss man ausnutzen, wenn man einmal im Hotelzimmer schläft. Nach einer Dusche nehme ich das üppige Frühstück ein, das sehr italienisch ist: Zwieback, 1 Croissant und Kaffee(auf Anfrage lasse ich es mir um Salami und Käse ergänzen, wobei der Mann damit sehr knausrig ist).

Die Streckencharakteristik heute? Alles gerade und flach? - si, Seitenstreifen? - sempre, camion? - molti, Fahrspass? - niente (wobei der zusätzlich noch durch den Gegenwind gebremst wird). Ansonsten gibt es über de Strecke bis Chioggia nicht viel zu sagen, ausser das die 'Sole' wieder mächtig einheizt. Gleich nach Este kommt Monselice, die 40km bis vor Cive geht es fast permanent geradeaus auf viel befahrener Bundesstrasse, hier mache ich Pause.

Dann darf ich auf eine kleinere Strasse abzweigen, auch hier immer gerade mit einigen Richtungsänderungen als Highlight. Dann sehe ich das Meer: das ist für mich als Binnenländer immer etwas besonderes. Über eine Brücke geht es in die Oldtown von Chioggia, das man mit seinen Kanälen durchaus als Klein-Venedig bezeichnen kann. Leider ist das Zentrum, einige hundert Meter lange Fussgängerzone, zugepflastert mit unzähligen fahrenden Ständen – vor allem Textilien und Schuhe werden hier verkauft (um 13h müssen sie aber zusperren).

Bei der Fährestation treffe ich Terje aus Norwegen, einen Artgenossen. Er ist in der Toskana gestartet und fährt bis Split. Ich erzähle ihm von meinem Freund Knut aus Oslo und wie es der Zufall will, kennt er dessen Website. Manchmal ist die Fahrrad-Welt wirklich klein! Chioggia ist zwar schön, aber nach günstigen Zimmern sieht es hier nicht aus. Terje sagt mir, dass man mit der Fähre über die der Laguna Veneta vorgelagerten Inseln quasi inselhüpfend nach Venedig gelangen kann.

So mache ich es dann auch. Die erste Fähre geht von Chioggia nach Pellestrina. Auf der gleichnamigen, etwa 200m breiten Insel ist es extrem ruhig, so entspannt kann man selten fahren. Bis zum Nordende der Insel sind es vielleicht 7 Kilometer, die nächste Fähre geht von Santa Maria del Mare nach Alberoni. Über Malamocco geht es nochmals 9km bis nach Lido di Venezia, dem Badeort von Venedig. Stop für heute.

Ein Campingplatz ist zwar vorhanden, aber nicht der Biss, das Zelt aufzubauen. Das billigste Zimmer gibt es im La Pergola, kostet aber immerhin Euro 60,--. Na gut, ausnahmsweise. Lido ist nicht klein und so richtig italienisch, schöne Häuser, die Leute sind locker drauf und viele von ihnen auffallend gut gekleidet. Mir kommt es in den Sinn, bis nach Slowenien weiter zu radeln. Am Abend gehe ich an den Strand und bummle dann mit mehreren Einkehrschwüngen durch die Stadt.

7 / 10