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Datum

01.10.2017

Etappe

Chengguan(CN) - Zutai  

Activities

Distanz

115 km

Fotos

35

Eigentlich beginnt der heutige Tag nicht so vielversprechend - viel Wasser von oben in der Nacht und ein mega-anstrengender Tag wartet auf mich. Meine Kleidung ist nicht trocken geworden, ich steige wieder ins Feuchte. Ich kann wirklich nur beten, dass das Wetter heute hält, sonst wird das eine Übung an oder über der Erträglichkeitsgrenze. Schliesslich muss ich erst wieder auf den Berg, den ich gestern zugunsten der Unterkunft heruntergefahren bin (übrigens kann ich heute keine der 3 Unterkünfte in der Pampa entdecken).

In der Früh regnet es nicht mehr, aber die Wolken hängen tief. Ich starte noch vor 7h, es wird vermutlich ein langer Tag. Zuerst geht es den Berg hinauf, die Steigung ist nicht extrem, aber lange. Schon nach einigen Kilometern - es hat gerade wieder zu nieseln begonnen - treffe ich bei einem Stopp auf einen chinesischen Radler. Er macht anscheinend auch gerade auch eine Tour Richtung Lueyang und wir fahren zusammen weiter. Die erste Steigung dauert 20 Kilometer an und es 400 Höhenmeter überwunden. Beim Blick hinunter ins Tal sieht das aus wie im Dampfbad und es ist noch relativ kalt. 

Vor der kurzen Abfahrt nach Xiaochuan legen wir trockene Kleidung an. Bei der Durchfahrt durch den Ort bin ich happy, den Ort gestern erst gar nicht angesteuert zu haben. Dann steigt es wieder einige Kilometer recht ordentlich, bevor die Abfahrt Richtung Stausee beginnt. Aufgestaut sieht er nicht aus, er führt nur relativ wenig Wasser. Unten beim Dahe Dam kaufe ich Flüssigkeit ein, mittlerweile ist es richtig warm, sonnig und fast wolkenfrei geworden, sodass ich kurz danach wieder auf kurze Kleidung umstellen kann. Das Wetter hält dann auch den ganzen Tag durch. Meinen chinesischen Kollegen habe ich hier irgendwo verloren - ich fahre alleine weiter.

Ab jetzt fährt man durch ein Tal, die Steigung ist meistens erträglich, zwischendurch aber auch stark, man hat aber nach jedem Anstieg wieder eine Abfahrt, sodass man die Höhenmeter fast komplett verliert. Die Umgebung wird aber ganz interessant: links und rechts werfen sich schroffe Hügel und Berge auf, die bis zur Spitze komplett mit Wald bedeckt sind und spitze, teilweise pyramidenartige Gipfel haben. So bleibt das auch bis zum Etappenende.

Nach Pingluo komme ich bei einem Verkehrsunfall vorbei. Ist schon eine Zeit her seit dem letzten. Auch hier hat es ordentlich gekracht, kein einfacher Blechschaden. Ernstlich passiert scheint jedoch niemanden etwas zu sein. In Wangguan wechsle ich dann das Tal. Auffallend in dieser entlegenen Gegend ist, dass die Orte viel aufgeräumter als an der Transitstrasse und für chinesische Verhältnisse wirklich respektabel sind. Bambuspflanzen tauchen hier das erste Mal auf, oft sind sie gepflanzt, wachsen aber auch wild am Strassenrand.

Das Fahren hier macht wirklich Spass, die Steigung wird erst auf ihren letzten 3 Kilometern heftig, als man die Wahl hat, den letzten Anstieg über einen 4 Kilometer langen Tunnel zu umgehen (was ich nicht mache). Dann kommt die Abfahrt und nach weiteren 15 Kilometern bin ich in Zutai. Ich bin wirklich froh, das Stück an einem Tag geschafft zu haben, war harte Arbeit.

Nach einer längeren Runde durch die Stadt finde ich das Hotel Kangxian und bekomme das Zimmer für 160,--. Es gibt auch ein Restaurant, wo ich später Lammrippen konsumiere. Hier ist man als Europäer wirklich etwas Besonderes, oft wird sich hierher keiner verirren - eine Menge Fotos werden vor und nach dem Essen gemacht ...

Morgen soll das Wetter wieder eine Schubumkehr erfahren und man muss wieder mit Regen rechnen.

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