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11.09.2005

Algeciras(E) - Tetouan(MA)  

40 km

9

Kurz nach 9 Uhr startet die Fähre. Bei der Abfahrt sieht man gut auf den Felsen von Gibraltar. Die Überfahrt dauert cirka 1 Stunde. Nach der Ankunft in Ceuta, wo gerade ein Lauf stattfindet und ich endlich meine heissersehnte Marokko-Karte bekomme, habe ich einige Kilometer bis zur Grenze. Vor der Grenze wechsle ich noch 50 Euro, um den Kurs zu erfahren ( Euro 10,--=108,-- Dirham). Die Formalitäten an der Grenze sind rasch erledigt und gott (oder allah) seidank recht unbürokratisch.

Die nächsten 25 Kilometer geht es entlang der Küste, toll und nicht stressig zu fahren auf der 2-Spurigen. Der 1. Eindruck: Hier ist es am Strassenrand auch nicht dreckiger als in Portugal und Spanien, die Leute sind freundlich und wünschen mir ´Bon Voyage´. An der Küste sind überall Hotelanlagen sowie Leichen derer, aber auch Neubauten. Offensichtlich ist man aber nicht ausgelastet, die Keiler stehen überall am Strassenrand. Die Strecke ist ziemlich flach, dafür habe ich ordentlichen Gegenwind.

Unterwegs werde ich dauernd angesprochen: Das ist irgendwie das Nervige hier, da es meist nicht aus einer gastfreundlichen, sondern aus einer geschäftlichen Motivation passiert. Nach weiteren 15 Kilometern bin ich in Tetouan, hier herrscht das Leben, das ich von Tanger kenne. Im Zentrum finde ich im Hotel Riojana ein Zimmer für Euro 8,--. Es ist zwar sehr einfach eingerichtet, aber sauber und die Frau des Hauses wischt für mich noch den Boden auf.

Nach einer Dusche mache ich einen Stadtrundgang und besorge mir italienisches Essen. Das Wirr-Warr in der Stadt ist nicht unbedingt meine Sache, ich komme mir etwas fremd vor. Im Zentrum wird heute irgendeine hochrangige Persönlichkeit erwartet, es herrscht Fotographierverbot, welches von zahlreichen Polizisten überwacht wird. Überall wehen die marokkanischen Flaggen, ich kann mich des Eindrucks eines Militärstaats nichts verwehren. Trotzdem ist es generell für mich recht angenehm, ganz anders als im letzten Jahrtausend in Tanger. Auch der Muezzin singt wieder, Erinnerungen an die Türkei werden wach.