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Datum

27.10.2022

Etappe

Cavtat(HR) - Mlini - Ivanica(BiH) - Orah - Trebinje - Volujac - Ivanica - Mlini(HR) - Cavtat  

Activities

Distanz

95 km

↑Meter

1221 hm

Fotos

50

Karte / Track

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Start heute schon vor 7:30h - ich weiss nicht genau, was mich strassentechnisch erwartet und für Trebinje will ich mir auch etwas Zeit nehmen. Der eher öde Teil kommt zu Beginn, nämlich die Küstenstrasse von Cavtat nach Mlini mit viel Wind und Berufsverkehr.

In Mlini biege ich dann rechts ab, es geht gegen den Berg Richtung Grenze. Es ist eine schmale Strasse, die teilweise recht steil, aber kaum befahren ist un man sieht immer schön in die Berge der Grenzregion.  Nach 20km bin ich an der bosnischen Grenze in Ivanica, der Übertritt dauert nur wenige Minuten. Die Grenze ist ein richtiger Cut: Sofort fällt einem auf, dass Strassen, Häuser und Autos viel älter und in schlechterem Zustand sind. Die von mir ausgewählte Strasse führt sowieso durch die Pampa und meinem Gefühl nach bin ich am Balkan - oder im alten Jugoslawien - angekommen. 

Die Strasse ist asphaltiert, aber in nicht wirklich gutem Zustand, der Anstieg ist aber bald zu Ende. Viel Gegend, Sträucher und Steine und sonst nichts. Ich wage eine Abkürzung und der eingezeichnet Ort Orah ist komplett verwaist - keine Lebenszeichen. Es folgen 2 Kilometer Schotterpiste und dann bald die nächste Siedlung namens Cerovac, in der ich sogar auf einen Hund, eine Katze und einige Schafe sowie mehrere funktionstüchtige Häuser treffe.

Wenig später komme ich ich auf eine Strasse R-426, die ich laut Karte als relativ befahren einschätzte. Weit gefehlt, wieder nur ein Asphaltstreifen zwischen karger Vegetation, der endlos gerade verläuft. Abzweigung nach Norden bei Duzi, wieder ein Schotterabschnitt. Nach 5km bin ich dann im Tal der Trebisnjica und damit ändert sich die ganze Szene. Viel Landwirtschaft und ich bin zurück in der Zivilisation. Das Ganze ist schön anzusehen und ich rolle durch die Vororte hinein nach Trebinje. Hier gibt es eine hübsche verwinkelte Altstadt mit viel Kaffees, Moscheen und Kirchen stehen - alles in gutem Zustand.

Hier in der Stadt fühlt man sich serbisch, das merkt man überall: im Restaurant deklariert man sich so, Gedenktafel für Soldaten aus dem Jugoslawien-Krieg in serbischen Nationalfarben und auch beim Kloster am Hausberg, den ich hinauffahre, schwingt man die serbische Flagge! Das bosnische Staatsgebilde mit seinen 3 Teilen ist ja auch ein besonders kompliziertes und irgendwie erscheint es fragwürdig, ob das dauerhaft so hält, wie man an den letzten politischen Entwicklungen sieht.

Gegen 14h gehe ich dann die Heimreise an, diesmal fahre ich über die Hauptstrasse, die M-234. Der Verkehr hält sich aber sehr in Grenzen, der Asphalt ist gut und so komme ich trotz Steigungen gut voran. Der Anstieg hält bis zum Grenzort Ivanica an, audf den letzten Kilometern hat man eine traumhafte Sicht auf die Küste. Richtig schnell geht es nach Mlini hinunter, dann muss ich noch zurück nach Cavtat kurbel, was weniger Spass macht. Nach knapp 95 Kilometern bin ich zurück - das war eine wirklich schöne Tour, die mir in Erinnerung bleiben wird!

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