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Datum

11.09.2012

Etappe

Jizzakh(UZB) - Gulistan(UZB)  

Activities

Distanz

132 km

Fotos

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Frühstück gegenüber des Hotels im Restaurant, wo es eine zentralasiatisch-postsowjetische Atmosphäre hat. Bei meiner Rückkehr zur Rezeption ist dann endlich auch meine Registrierung fertig. Das ist für mich das einzige wirkliche Ärgernis in Usbekistan, diese Registrierungs-Paranoia. Während man in Kirgistan sogar das Visum abschafft, bleibt man hier bei der bewährten und unnötigen Praxis.

Meine Beinmuskulatur konnte ich mit dem Magnesium-Doppelpack ganz gut reparieren, sodass ich leichtfüssig starte. Zum Start passiert jedoch ein Missgeschick: ich versuche, die Stadt Richtung Dashtabad zu verlassen (Strassenschilder gibt es natürlich überhaupt keine) und finde mich nach 15km etwas nördlich vom Hotel wieder, habe also eine herrliche Ehrenrunde durch die ganze Stadt gemacht (Points of Interest habe ich weiterhin keine gefunden). Ich habe jetzt keine Lust mehr auf Suche der Strasse nach Dashtabad, als der Polizist, den ich nach Weg frage, Gulistan erwähnt, wo ich ja heute hinwill. Ich starte also auf der Hauptstrasse nach Tashkent, die nach weiteren 10km in die Autobahn mündet.

Also auch heute stupides Kilometerfressen auf der Autobahn, was ich vermeiden wollte. Egal, wenigstens der Speed stimmt. Landschaftlich hat sich nicht viel verändert, statt Nahrungsmitteln wird heute aber eher Baumwolle auf den Feldern angebaut. Ansonsten auch heute wieder ziemlich öde. Wind ist heute gut, mit der Zeit wird es wieder sehr heiss. In Pakhtakar frage ich das erste Mal nach der Abfahrt Richtung Gulistan, es wird aber noch weitere 50 Kilometer und viele Befragungen dauern, bis es dann wirklich so weit ist. Die Autobahn, wo es nie ein Platzproblem für mich gibt, variiert von sehr gut bis Prügelpiste. Ich passiere Dostlik und bei km 85 darf ich sie dann endgültig verlassen und komme nach Sardoba. Aber auch danach ändert sich nicht viel an der Streckencharakteristik, nochmals 45km ziemlich kerzengerade, links und rechts nur Landwirtschaft und ab und zu ein paar Verkaufsstände.

Man kann sich nur schwer vorstellen, was da jetzt für eine Stadt kommen soll in dieser Einöde. Nach 125km ist Gulistan endlich erreicht, mir reicht es für heute. Das ist aber noch nicht das Ende, jetzt heisst es Zimmer suchen. Das gestaltet sich als ziemlich langwierig, schlussendlich begleitet mich ein Taxifahrer hin. Die Damen von der Rezeption freuen sich über Besuch und ich bin froh, dass ich ein Zimmer im wahrscheinlich einzigen Touristenhotel bekomme. Preis: ganze 9 Dollar.

Die Stadt hat leider nix zu bieten, versprüht russische Arbeitersiedlung-Tristesse. Trotzdem ist sie urbaner, als man vermuten möchten. Nach einer kleinen Stadtrunde gebe ich auf und widme mich lieber einem Gummiadler im Hotelrestaurant. Morgen geht es in die Hauptstadt, die ist dann schon eher für abendliche Aktivität geeignet ...

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