Die Tour wird mir in zweierlei Hinsicht in Erinnerung bleiben: erstens als eine sehr anstregende und kräfteraubende über die Berge des Assy Plateaus in Kasachstans und die 3000er-Pässe in der chinesischen Provinz Xinjiang. Zweitens gab es neben der körperlichen Herausforderung auch eine neue sprachliche Barriere: die unüberwindliche Hürde der chinesischen Sprache und Schrift. Dadurch war auch eine GPS-Navigationssystem unerlässlich und das GARMIN Oregon 600 hat sich toll bewährt.
Von den körperlichen Strapazen her war diese Tour fast schon mit Südamerika vergleichbar. Viele Berge, zum Teil schlechte Strassen, fehlende/schlechte Infrastruktur, Wind, grosse Hitze oder dann wieder Regen und Schneefall brachten mich manchmal an den Rand der Verzweiflung. Aber gerade solche Touren sind es dann, die einem ganz genau in Erinnerung bleiben. Und so soll das auch sein! Gesundheitlich gab es mit den Knien Probleme, die inzwischen aber beseitigt sind. Aufgesprungene Lippen und Sitzfleischprobleme brauche ich ja eigentlich fast nicht mehr zu erwähnen ...
Kasachstan: hier hatte ich mir eine besondere Route ausgewählt, ohne besonders viel über sie zu wissen. Ich wollte Hauptstrassen so weit wie möglich vermeiden - das ist mir auch gelungen, aber der Preis dafür war ganz schön hoch. Auf der anderen Seite war es auch wieder ein Top Panorama. Aber das Level am Assy Plateau war wirklich nur knapp unter der Erträglichkeitsgrenze: Bis zu 25% Steigung mit sehr schlechter Schotterpiste, daher viele Schiebepassagen, dazu noch grosse Hitze. Selbst die Abfahrten konnte man nicht mehr als 10km fahren, zu schlecht war der Zustand der Wege. Den restlichen Teil bis zur chinesischen Grenze hatte ich vor allem gegen den Wind zu kämpfen.
China: das lang ersehnte Erreichen des Reichs der Mitte ist gelungen. Das Land unterscheidet sich in jeder Hinsicht von Kasachstan, meist im positiven Sinn. Auch hier hatte ich eine Route gewählt, die Panorama und Verkehrsarmut vor Komfort stellte. Zuerst ging es mehrere hundert Kilometer durch das Ily Tal, dann über mehrere Pässe im Bereich zwischen 3100hm und 3400hm nach Urumqi. Die chinesischen Strassen sind grossteils perfekt, zwischendurch gibt es ein paar ältere Modelle.
Schwierig gestaltete sich die Kommunikation und Navigation in China: mit NULL Kenntnissen der chinesischen Sprache und Schrift galt es wieder, sich mit Händen und Füssen zu verständigen, bei der Navigation setzte ich voll auf GPS und das ging auch problemlos durch vorherige Routenplanung mit 'Garmin Basecamp'. Trotzdem werde ich einen Chinesisch-Kurs einschieben, um es bei den nächsten Etappen etwas einfacher zu haben.