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Datum

23.08.2003

Etappe

Schwechat(A) - Ankara(TR) - Cubuk(TR)  

Activities

Distanz

30 km

Fotos

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Tagwache um 05:30, 20 Minuten später starte ich Richtung Flughafen. Dort angekommen, will ich wie im vorigen Jahr beim Grossgepäckschalter einchecken. Nix da, es ist keiner für die Abfertigung da und ich muss daher mit Gepäck und Fahrrad extra einchecken (den Label bekomme ich beim Normalgepäck). Das Gute an der Sache ist, dass ich mir dadurch ca. Euro 60,-- erspare, da nicht das Gesamtgewicht verwogen wird. Das nimmt man doch gerne in Kauf.

Bevor ich das Fahrrad aufgebe, versuche ich die Pedale zu demontieren. Bei einem Pedal gelingt mir das trotz grösster Kraftanstrengung nicht. Es bleibt also oben, ich habe aber kein Problem deswegen.

Der Start erfolgt mit halbstündiger Verspätung um 11h. Das Catering an Bord ist wie immer ziemlich fragwürdig. Nach 2 Stunden sind wir in Ankara und ich besorge mir zuerst das Visum, das für 3 Monate gültig ist und 15,-- Euro kostet. Bike und Gepäck sind schon da. Böse Überraschung: Bei meinen Packtaschen ist eine Seitentasche vom Top fast getrennt, der Reissverschluss leicht beschädigt - Gottseidank hängt das Ding überhaupt noch dran. Dann das Rad fahrtüchtig machen. Der Schlauch der Pumpe ist defekt (Ventilstück hat sich irgendwie aufgelöst) und ich muss ihn mit der Zange provisorisch herrichten. Das sind ja ganz schöne Pannen für den ersten Tag, hoffentlich geht das nicht so weiter!

Vom Flughafen geht es zuerst 5 Kilometer schnurgerade in die falsche Richtung , dann ist die Abzweigung nach Norden. Die Strasse ist ziemlich gerade und der Asphalt teilweise ziemlich schlecht. Nach 20 km bin ich in Cubuk und suche mir ein Hotel. Mit Hilfe eines Türken finde ich das Hotel Aska, Zustand not so bad. Ich werde auf einen Begrüssungs-Cay eingeladen, mit grossen Schwierigkeiten die Sprachbarrieren überwindend unterhalten wir uns.

Nach einer Dusche flaniere ich durch die Stadt und besorge mir etwas zu essen. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen, wie ein exotisches Tier begafft zu werden. In die ca. 20.000 Einwohner zählende Stadt kommt wahrscheinlich kaum ein Fremder, mit den blonden Haaren falle ich so wenig auf wie ein Schwarzafrikaner in Lappland. Im Hamburgerladen - der Chef spricht mich vorher auf der Strasse an - gestaltet sich die Konversation wieder genauso so schwierig.

Die Nacht sollte nicht so richtig ruhig werden: Die Dusche dreht sich mehrmals selbständig auf, der Spülkasten bricht mir halb herunter, bei der Oberlichte blendet das Ganglicht herein und die Typen im Nebenzimmer quatschen so laut, dass ich glaube, sie sitzen direkt neben mir. Ich versuche es mit Fernsehen - die unzähligen Soaps sind noch genauso schlecht wie im vorigen Jahr, die auch in der arabischen Welt beliebten Movies haben sich auch nicht verändert und haben ungefähr das Niveau wie die allzu lustigen deutschsprachigen Filme der 50er. Sehr fragwürdig auch die Unfall-Berichterstattung: Die Verletzten werden aus allernächster Nähe gefilmt

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