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Datum

09.09.2023

Etappe

Cilacap(RI) - Kebumen  

Activities

Distanz

98 km

↑Meter

743 hm

Fotos

33

Karte / Track

1

Heute bin ich das erste Mal vor 7h auf der Strasse, nämlich genau 5 Minuten vorher. Das Frühstück im Hotel war gut und so kann ich einen möglicherweise interessanten Tag angehen, der mich wieder über einen kleinen Berg führt.

Heraus aus Cilacap geht es die ersten Kilometer so, wie ich hereingekommen bin und dann weiter auf der Doppelspurigen parallel zur Küste Richtung Osten. Wieder viel Verkehr und Lärm, aber sonst ok und alles eben. Gegenwind? Ja, natürlich! Ab KM12 gibt es nur mehr eine Spur, aber etwas weiter dann zweigt meine Route von der Hauptstrasse ab und man quert einen breiten Fluss (wie noch öfters heute), den Serayu. Die Verkehrslage ist hier und so in Ordnung und ich hoffe, das bleibt auch den restlichen Tag so. Nach 20km bin ich in Adipala und mache hier meine erste Pause. Wie ich gerade vor dem Supermarkt sitze, ziehen auch die 3 Kiwis, die ich gestern getroffen habe, mit dem Fahrrad vorbei.

Danach kommt eine weitere Flussquerung und anschliessend eine der längsten Geradeaus-Passagen, die ich je gefahren bin: Mehr als 20km fast schnurgerade und flach! Die Strasse ist zum Teil in wirklich üblem Zustand und wird vielerorts gerade hergerichtet, viele Baustellen, wo es sich immer wieder staut. Ein richtiger Spassmacher ist so ein Abschnitt zwar nicht, aber ich komme ganz gut voran.

Bei KM50 ist der fragwürdige Spass in Ayah dann vorbei und man sieht bei der Fahrt über die Brücke schön auf den Berg. Am Ende des Ortes beginnt die Steigung, und die hat es in sich: Echter Brutalo-Anstieg mit teilweise 15% auf einer ziemlich löchrigen Strasse. Sehr schweisstreibend! Hoch geht's ja nicht hinauf, dafür aber hochprozentig. Bei der ersten Abfahrt kommt man durch Argopeni.

Insgesamt gibt es 5 Stück von diesen Peaks (oder Beasts) und Nummer 2 bis 4 sind wirklich extrem: Bis zu 20% Steigung, gerade noch zu fahren mit dem Reiserad. Das giftigste dieser Biester ist das dritte, das noch dazu ganz schön lange ist. So anstrengend die Steigungen sind, so abenteuerlich sind auch die Abfahrten: Hati-Hati (Vorsicht auf Indonesisch). Nachdem ich Karangbolong passiert habe, ist Nummer 5 dran und dann bin ich wieder in der Ebene.

Noch einmal pausiere ich, bevor ich zu den nächsten endlosen Geraden starte. Denn die gesamten letzten 30 Kilometer sind wieder flach und geradeaus mit einigen 90°-Richtungsänderungen. Es hat aber auch wieder satten Gegenwind und so ziehen sich 30km doch einigermassen, gottseidank ist wenigstens die Strasse zum grossen Teil erträglich.

Auch als ich mich meinem Zielort schon auf wenige Kilometer genähert habe, bin ich noch mitten im Gemüse. 1 Kilometer vor der Stadt sieht es noch immer gleich aus (OK, das ist natürlich nicht die Haupteinfahrt in die Stadt). Nach Kebumen hinein fahre ich über eine schmale Hängebrücke und bin dann recht bald beim Hotel. Geschafft, war wieder recht fordernd!

Als ich die bekutteten Damen an der Rezeption sehe, ist schon klar: Wieder einmal kein westliches Hotel, sondern ein muslimisch-traditionelles. Damit Zielbier Adieu, muss auf morgen verschoben werden. Ansonsten ist das Hotel ganz ok, Essen beselle ich übers Zimmerservice und heute wird es damit wieder ein ruhiger Abend. Für die morgige Tour nach Yogyakarta plane ich noch eine Routenänderung und werde die Etappe etwas verkürzen bzw. direkter fahren.

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