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Datum

10.09.2023

Etappe

Kebumen(RI) - Yogyakarta  

Activities

Distanz

104 km

↑Meter

383 hm

Fotos

22

Karte / Track

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Gestern bin ich so früh wie nie zuvor weggefahren, heute ist's genau umgekehrt - erst nach 8h geht's los. Die Strecke habe ich etwas abgeändert, einfach weil ich nicht eine 50km(!!) lange Gerade fahren wollte. So verschlägt es mich wieder auf die Route 7, auf der ich ja schon nach Cilacap gefahren bin.

Auch heute wieder der böse Gegenwind - hatte ich zu Beginn der Tour noch an einen Ausrutscher geglaubt, geht diese Theorie mittlerweile nicht mehr auf. Es bläst jeden Tag leicht bis mittelstark Richtung Westen und das wird wohl auch so bleiben. Wie gesagt, das kannte ich bisher von Südostasien eigentlich überhaupt nicht, vielleicht neu (Saisonal bedingt oder Klimawandel? Bei uns zuhause wird der Wind ja auch jedes Jahr stärker) - auf jeden Fall ist das schon mehr als nu regional.

Nach 10km bin ich in Kutowinangun, nach 17 in Prembun. Der Zustand der Strasse wechselt immer wieder, der Verkehr ist erträglich. Das Ganze fällt auf jeden Fall unter Kilometerfressen, Spassfaktor minus 1. Landschaftlich verändert sich kaum etwas, es ist wieder wie einem One Level Videospiel: Viel Feldwirtschaft, total flach und geradeaus und im Norden eine Bergkette. Nach 30km bin ich in Kutoarjo, Trinkpause beim Indomaret. Auch heute muss ich wieder 2x für Fotoshootings bei den Supermärkten antreten, die Leute stehen auf ein solches Foto mit einem Weissen.

Weiter geht es so bis KM35, dann habe ich Condongsari erreicht (hier könnte ich jetzt auch geradeaus weiterfahren, dann müsste ich aber 1.000 zusätzliche Höhenmeter machen), die Strasse macht einen Knick nach Südosten und ich bin im Level 2, in dem ich leichte Kurven fahren muss. Nach weiteren 7km, in Boro Kulon, falle ich allerdings wieder ins Level 1 zurück (wahrscheinlich irgendeinen Fehler gemacht :-), alles wie am Anfang, ausser dass die Strasse Richtung Süden führt - Mittagspause in Bagelen bei KM50.

Der Wind ist jetzt noch schlimmer geworden, seitdem ich Richtung Süden unterwegs bin, einige leichte Hügel gibt es in der Gegend. Bei Sindutan knickt die Strasse wieder Richtung Osten und es geht wieder 10km in diese Richtung. In diesem Bereich ist auch der 'Yogyakarta International Airport' - ja, die Thermik sollte hier auf alle Fälle passen, denn der Wind pfeift konsequent in meine Richtung und Platz genug ist hier auch. Der Verkehr nimmt ab hier logischerweise stark zu, aber es ist genug Platz auf der Strasse.

Nach Kedundang Abzweigung nach Norden - JA(!!!), endlich, jetzt habe ich dann einmal den GUTEN Wind und dann läuft die Sache gleich anders! Zusätzlich gibt es dann auch noch eine Seitenspur für Mopeds und guten Asphalt! Bei KM75 wieder eine Pause: Mein Shirt ist inzwischen nur mehr ein nasser Fetzen und meine Socken muss ich auswinden, damit sie wieder an Gewicht verlieren. Es ist jetzt 13:30h und es sind noch 27km to go, bevor es in den 2-tägigen Urlaub geht!

Die Strasse macht noch einige Richtungsänderungen - jedes Mal, wenn es nach Osten geht, frisst man den Gegenwind. Die letzten 22km steigt es leicht, aber bei dem guten Wind ist das kein Problem! Irgendwann bleibt die Richtung dann konstant nordöstlich - es ist alles schon ziemlich anstrengend, aber es rollt durchaus gut!

Schliesslich komme ich dann nach Yogyakarta - quasi das Ziel, auf das ich die letzten 4 Tage hingearbeitet habe. 3 Nächte/2 Tage bleibe ich hier. Die Stadt ist auf den ersten Eindruck sehr sympathisch: Viel alten Bausubstanz, Kolonialbauten und keine Hochhäuser. Die Stadt hat 2 Schreibweisen, Yogyakarta und Jogjakarta (zweitere spricht man Dschodschakarta aus). Von den Indonesiern wird die Stadt kurz Jogja (=Dschodscha) genannt. Die Stadt ist äusserst beliebt bei indonesischen Touristen, die westlichen Touristen machen nur einen kleinen Bruchteil aus.

Heute werde ich hier keine touristischen Aktionen mehr setzen (zu müde), aber ich freue mich, mehr zu sehen. Auch die Unterkunft ist wirklich super, man ist in einer absolut ruhigen Seitenstrasse und doch in Zentrumsnähe. Die Unterkünfte sind einstöckig und wirklich angenehm. Perfekt - Pizza und Bier gibt es auch im hauseigenen Pub, das dazu auch noch coole Rockmusik spielt! Ja, so spielt das Reiseradler-Leben: Den einen Tag ist man am Arsch der Welt und am nächsten genau dort, wo man sein will!

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