AuthorThomas Vorauer
TeamThomas Vorauer
LänderBulgarien(BG) Türkei(TR)
Zeitraum07.09.2002 - 29.09.2002
Distanz1.047 Kilometer
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Andy fahrt die Tour heuer nicht mit, die Elche rufen und es zieht sie wieder nach Norden. Obwohl ich ein paarmal versuche, über die Reiseradler-Foren einen Partner für die Tour zu finden, ergibt sich leider nichts Passendes. Jeder hat halt eigene Vorstellungen der Routenführung für seine jährliche Tour, und das ist auch gut so - schliesslich quälen sich nur Individualisten mit dem Bike im Urlaub. Es wäre noch einfacher gewesen, für eine Europa-Tournee jemanden zu finden, aber Sofia-Ankara ist halt eine nicht so oft befahrene Route.

Die Vorstellung, alles alleine checken - vom Fragen nach wohin bis zur allabendlichen Zimmersuche - zu müssen, schreckt mich zwar am Anfang etwas ab, mit der Zeit wird der Gedanke aber zur Herausforderung. Man fühlt sich zu zweit auch sicherer, aber es sollte eben nicht sein - dann fahr ich halt allein. Der wirklich grosse Vorteil eines Alleinganges ist, das Tempo selbst bestimmen zu können und auf niemanden warten bzw niemandem hinterherfahren zu müssen.

Die Vorbereitungen waren natürlich auch andere, als wenn man vor der Haustüre wegfährt. Abgesehen davon, dass ich erstmals das Basic-Handbuch der Fahrradreparatur durchackern musste, waren auch Dinge wie ´Das Fahrrad und du im Flugzeug´ wichtig. Mein Bike sollte im Flieger zwar einen schleichenden Achsbruch erleiden, ist aber allgemein dennoch gut hin- und zurückgekommen.

Radfahren in der Türkei ist auch etwas anders. Zum einen bin ich in meiner bisherigen Radlerkarriere zusammen nicht so oft angehupt worden wie in den paar Tagen in der Türkei. Das andere unvergessliche Erlebnis war das Biken in Istanbul. Die Hektik und das Chaos auf der Strasse sind ein Wahnsinn, man muss seine Augen überall haben, um nicht übernommen zu werden. Topographisch war diese Etappe viel schwieriger als Tour 1, es war eigentlich immer hügelig bis bergig. Einige Abschnitte waren dafür landschaftlich sehr schön. Nach Abschluss der Radtour erhole ich mich noch etwas am ägäischen Meer.

Auch diese Tour war insgesamt eine tolle Sache - manchen Abends hätte ich mir zwar etwas Konversation mit einem Reisepartner gewunschen, auf der anderen Seite kann ich mich aber nicht über einen Mangel an Eindrücken beschweren.

Leider ist die Zeit wieder viel zu kurz - kaum hat man sich an das ´wherever I roam´ gewöhnt, ist der Urlaub auch schon wieder vorbei - aber der nächste kommt bestimmt...